Internet-Surfen auf dem Smartphone? Das ist nur was für Nerds, ist viel zu klein, zu unübersichtlich.
Falsch, meinen die Nutzerzahlen der Webseiten, die ich auswerte: Die Zugriffe von mobilen Geräten haben im Jahresvergleich um 250% zugenommen. Ihr Anteil ist mit 5% noch mäßig, dennoch die Nachfrage ist damit ausgewiesen. Das war damals mit WAP noch anders.
"Mobile" wird das Internet sichtbar verändern, darüber sind sich Experten einig und Indizien dazu sind unübersehbar: Der Absatz von Smartphones und Tablets überflügelt denjenigen von Desktop-PCs, weltweit wird öffentliche Infrastruktur mit Gratis-WLan aufgerüstet (in Südkoreas Großstädten bereits flächendeckend).
Wache Webdesigner antizipieren den Trend, auch wenn für die meisten Firmenwebsites heute noch kein Handlungsbedarf besteht. Mobile Webseiten erreichen im Webprojekt-Markt gerade einen einen Anteil von 6% (gemäss unserer Erhebung), dafür ist man bereit zu investieren: Projekte mit "mobiler" Ausrichtung haben um 2.5x höhere Budgets als der Durchschnitt. Offenbar haben mobile Webseiten etwas Exklusives.
Mobile Internetnutzung unterscheidet sich von der herkömmlichen: Die Sitzungen sind deutlich kürzer, dafür häufiger, die intensivste Nutzung findet während den Stosszeiten statt (auf dem Weg vom Arbeitsplatz nach Hause) und die Absichten sind klar taskorientiert. Google bringt die Unterschiede so auf den Punkt: "Repetitive Now", "Bored Now" und "Urgent Now" sind drei Nutzer-Klassierungsmerkmale.
Trend und Exklusivität sprechen dafür, dass sich Webdesigner auf die Suche nach "mobilem" Potenzial machen. Das Naheliegendste findet sich im Kundenportfolio. Welche Websites eignen sich für das mobile Internet? Vor zwei Monaten hat mich einer meiner Kunden um einen Redesign Vorschlag mit entsprechender mobilen Ausrichtung gebeten; es ist eine Schande, dass ich nicht von mir aus darauf gekommen bin. Seine Website ist schwergewichtig taskorientiert, sie wird hauptsächlich angewählt, um Kontaktinformationen ausfindig zu machen.
Keine Angst vor mobilem Webdesign. Webdesigner lernen nicht eine neue Programmierung, sie bauen ihre Kenntnisse aus. Im Zentrum steht nun definitiv die Web-Usability und der Grundsatz "weniger ist mehr". Luke Wroblewski empfiehlt mit seinem Buch "Mobile First" und gutem Grund, die mobile Website vor der Desktop Version zu entwickeln.
Als Best Practice gelten Vorgaben, die unter dem Begriff "responsive Webdesign" zusammengefasst sind. Dabei gilt es, für Desktop und Mobile nicht eigenständige Websites zu entwickeln, sondern nur auf Displays angepasste Stylesheets einzusetzen. Aspekte, die bei der Entwicklung von mobilen Webseiten mit Vorteil zu berücksichtigen sind:
Gleiche Website, andere Darstellung: Navigation und Spalten rücken zusammen, Inhalt bleibt der gleiche.
Guten Tag, ich heisse Rudolf Bösiger, bin Betriebswirtschafter und Webkonzepter . Sie erreichen mich via XING.
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